Alles ist vergänglich – Tout est périssable
Für die Zusammenstellung des Konzertprogramms mit dem Titel „Alles ist vergänglich – Tout est périssable“ zeichnen die Dirigenten Pavel Brochin und Alexandre Grandé verantwortlich. Während Pavel Brochin, Leiter des AUDIENDA-Chors Krefeld und des Kammerchors Oberpleis, die Auswahl der chorsinfonischen Werke traf, steuerte Alexandre Grandé, Leiter des Pariser Jugendsinfonieorchesters des CRR93, die Orchesterwerke bei.
Die beiden chorsinfonischen Werke beziehen sich – typisch für die Jahreszeit – auf das Totengedenken.
Im ersten Teil des Konzerts erklingt „Nenie“ von Hermann Goetz aus dem Jahr 1874 – ein äußerst selten aufgeführtes Werk, das zu Unrecht im Schatten von Brahms’ Vertonung dieses Schiller-Gedichts steht; Goetz‘ Komposition hat Brahms übrigens zu seiner Vertonung angeregt. Obwohl kaum bekannt, steht das Werk exemplarisch für die späte Epoche der deutschen Hochromantik: hochemotional und voller Dramatik, geprägt von intensiver Modulationsarbeit, mit maximaler musikalischer Ausdeutung der literarischen Vorlage. Umrahmt wird „Nenie“ von zwei Orchesterstücken: dem Adagio espressivo aus Robert Schumanns 2. Sinfonie von 1845 und dem Langsamen Satz von Anton von Webern aus dem Jahr 1905, die zugleich den zeitlichen Rahmen des romantischen Programms abstecken: von der Blütezeit der Hochromantik bis an die Grenze zur frühen Moderne. Beide Stücke passen mit ihrer elegischen Stimmung hervorragend in das zwischen Trauer und Zuversicht changierende Programm.
Im zweiten Teil erklingt das Requiem in C von Charles Gounod aus dem Jahr 1893, das letzte Werk des Komponisten, dessen Uraufführung Gounod nicht mehr erlebte. Das Requiem, das in die Reihe der spätromantischen französischen Totenmessen gehört, verzichtet auf die Darstellung von Düsternis und Schrecken, seine Grundstimmung ist bei aller Beklemmung, die sich in einer ausgeprägten Chromatik ausdrückt, hoffnungsvoll und versöhnlich.
Ausführende:
AUDIENDA-Chor Krefeld
Kammerchor Oberpleis
Orchestre Symphonique du CRR93, Paris
Leitung: Alexandre Grandé
Gesamtleitung: Pavel Brochin
Eintritt: 18,- €; Schüler, Schülerinnen und Studierende: 10,- €