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Diese Installation wird Sie berühren und dazu bewegen, über die Verbundenheit von Mensch und Tier nachzudenken. Dabei kommt es zwangsläufig zu der Frage, was unsere Welt heute noch zusammenhält.
Videos, Zeremonie: Christiane Voigt
Malerei: Christiane Voigt, Carina Hommel, Julian Baer
Collagen: Thomas Hannappel
Einführung: Eva – Maria Eifert
So bin ich vor Langem auf die Welt unserer indigenen Vorfahren gestoßen… Die Welt der Schamanen zum Beispiel wird durch 20 heilige Kräfte verbunden. Das ist ihre Philosophie von der harmonischen Einheit aller Geschöpfe.Sie erhält durch sie einen Raum, einen Sinn, sie ist ihr philosophischer Hintergrund. In der schamanischen Erzählweise der 20 heiligen Kräfte steht die heilige Kraft der 4 für das Tier, für das pure Sein, seine puren Gefühle. Die heilige Kraft der 5 steht für den Menschen, seine Verantwortung…
Mehr als 500 Millionen Tiere werden jedes Jahr alleine in Deutschland getötet. Das ist nur möglich durch unsere moderne Massenproduktion in der Tierindustrie. Nach der Philosophie der Schamanen gehört der Mensch im Rahmen der Entwicklungsstufen aller Lebewesen zu der einzigen Spezies, die die Wahl haben. Und damit hat jeder Einzelne die Verantwortung für alles Leben und seine Schönheit um ihn herum.
José Gabriel Alimaku, ein Mama im Naturvolk der Kogi aus Kolumbien, sagt: „Es ist überhaupt nichts Schwieriges, was uns aufgetragen wurde, einfach nur die Dinge so zu hüten, wie sie uns überlassen wurden. Wir sind es, die alles kompliziert machen…“. Wenn man aber denkt wie ein Kwiwi, dann werden wir wieder lernen. Wir werden uns wieder daran erinnern, weniger Fleisch zu essen und ganz besonders kein gezüchtetes.
Wenn man Nahrungsmittel isst, die nicht ursprünglich von dem Ort kommen, wo man lebt und wo die Vorfahren herkommen, dann vergiftet man seinen Körper. Viele Chemikalien werden in die Natur gebracht… Heute haben wir einige Krankheiten, die daher kommen, dass unsere Natur von diesen Chemikalien immer mehr vergiftet wird.
Wir werden unsere Ursprünge wieder finden … zum Beispiel ist es für die Wiederherstellung ganzer Lebensräume nicht ausreichend, die Gründe und Konsequenzen der Zerstörung zu eliminieren. Stattdessen ist es absolut notwendig, die Funktion der einzelnen Orte zu kennen, damit dann die jeweiligen Aufgaben verstanden werden, die sie in dem System der
Naturgesetze haben.
Für die Kogi ist das Lay de Sé, eine geistige Ursuppe nach dem Rang von Naturgesetzen, der Schlüssel zur Menschwerdung. Nur als Mensch habe ich die Wahl zwischen der einen ursprünglichen Ordnung des Kosmos und den vielen künstlich fiktiven Ordnungen. Der Natur und ihren Lebewesen steht diese Entscheidung nicht offen, denn sie sind die Verkörperung des
Kogi sagen, dass, wenn wir Menschen nicht nach dem Lay (Aus „Kogi – Wie ein Naturvolk unsere moderne Welt inspiriert“ von Lucas Buchholz)
Das Volk der Kogi lebt in den Bergen an der kolumbianischen Karibikküste. Ihre Kultur gilt als letztes Relikt der südamerikanischen Hochkulturen vor der Kolonisation. Jahrhundertelang verbargen sich die Kogi, die sich als ‚Hüter der Erde‘ verstehen und bewahrten ihre spirituellen und ökologischen Traditionen. Nun aber gehen sie in Kontakt mit der modernen Welt und fordern eine ökologische und kulturelle Wende, um sich und den ganzen Globus zu schützen. Von Geseko von Lüpke (BR 2023) siehe https://www.br.de/mediathek/podcast/radiowissen/das-volk-der-kogi-in-kolumbien-die-hueter-der-erde/1947127