Nach dem Krieg galten die Monumentalbauten eines Albert Speer als Architektur der Überwältigung. Dem wurden Gebäude entgegengesetzt, die durch Transparenz und Klarheit gekennzeichnet waren wie bei Egon Eiermann, Sep Ruf oder Bernhard Pfau. Der Historiker Till van Rahden hat anhand der deutschen Pavillons bei den Weltausstellungen in Barcelona 1929, Paris 1937 und Brüssel 1958 untersucht, wie sich politisches Denken im Bauen und Gestalten niederschlägt. Dabei hat er Parallelen zwischen der Architektur des Bauhauses und der Nachkriegsmoderne festgestellt. Er hat sich die Frage gestellt: Wie muss man heute bauen, um demokratische Prozesse in der Stadt zu unterstützen?
Professor Dr. Till van Rahden lehrt Europäische Geschichte an der Université de Montréal. Er war Fellow bei Instituten und Kollegs in Frankfurt, Mainz und Bad Homburg. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Zeit seit der Aufklärung. Zu seinen wichtigsten Büchern zählt »Demokratie. Eine gefährdete Lebensform«.
In der neuen Veranstaltungsreihe von Projekt MIK e. V.»Talk im Krefeld Pavillon« sprechen Christiane Lange und Stefan Schröder mit unterschiedlichen Gästen über die Stadt und die Welt.